Was sind Säureblocker?
Unter Säureblockern versteht man Medikamente wie Omeprazol, Esomeprazol, Pantoprazol und Pantozol. Man erkennt sie an der Wortendung „-zol“. Sie sind auch bekannt unter den Oberbegriffen „PPI“ oder auch „Protonenpumpenhemmer“.
Wie wirken Säureblocker?
Wie der Name schon sagt, wird die Bildung von Magensäure blockiert bzw. verhindert. Die Zellen der Magenschleimhaut stellen also keine Magensäure mehr her.
Warum ist die dauerhafte Einnahme von Säureblockern problematisch?
Sie kann …
Magen-Darm-Beschwerden verursachen, wie zum Beispiel: Magendruck, Übelkeit, Blähungen, Krämpfe und Durchfall, Nahrungsmittelallergien verursachen, da durch die fehlende Magensäure der ph-Wert im Magen steigt und somit ein basisches Milieu entsteht,
einen Vitamin-B12-Mangel, sowie einen Mineralstoffmangel (zum Beispiel: Magnesium- oder Kalziummangel) auslösen oder die Entstehung von Osteoporose verursachen! Die Leberwerte können sich verschlechtern, das Infektionsrisiko kann steigen und die Bildung bzw. Vemehrung von Helicobacter p. verursachen.
Warum habe ich trotz der Einnahme von Säureblockern weiterhin Beschwerden?
Durch die Einnahme von PPI stellt der Magen keine bzw. nur noch eine sehr geringe Menge an Magensäure her. Diese wird aber für eine reibungslose Verdauung benötigt. Fehlt die Säure nun, muss der Magen mehr arbeiten, dies kann z.B. zu Magenkrämpfen führen. In einigen Fällen kann es kurioserweise auch dazu führen, dass man trotz der Einnahme von PPI Sodbrennen bekommt. Das liegt daran, dass die Ursache von Sodbrennen nicht nur ein Magensäureüberschuss, sondern auch ein Magensäuremangel sein kann.
Wie kann ich feststellen, ob ich zu viel oder zu wenig Magensäure habe?
Dies kann man ganz einfach zu Hause selbst testen:
1. Natrontest:
Man gibt 1 TL Natron in ein Glas Wasser und trinkt es morgens auf nüchterem Magen. Dann die nächsten 5 – 10 Minuten beobachten. Blubbert es im Magen und muss man aufstoßen, ist genug Magensäure vorhanden. Bleibt allerdings alles ruhig, hat man höchstwahrscheinlich zu wenig Magensäure.
2. Rote-Beete-Test:
Man trinkt ein Glas Rote-Beete-Saft und beobachtet in der Folge seinen Urin. Färbt sich dieser rot, liegt höchstwahrscheinlich ein Mangel an Magensäure vor. Beide Tests machen logischerweise nur dann Sinn, wenn man ca. 2 – 3 Tage keine PPI genommen hat. Ansonsten ist das Ergebnis nicht aussagekräftig.
Warum ist es so schwer, Säureblocker abzusetzen?
Der größte Fehler, den man machen kann, ist die komplette Absetzung auf einen Schlag. Das liegt am sogenannten Reboundeffekt. Der Magen ist stets bemüht, durch die Bildung von ausreichend Magensäure ein Gleichgewicht herzustellen (was durch die Einnahme der PPI verhindert wird). Bei der sofortigen und kompletten Absetzung von PPI wird nun um so mehr Magensäure produziert als vor der Einnahme, um das Gleichgewicht wieder herzustellen. Das führt zu den bekannten Beschwerden wie Sodbrennen, Übelkeit, Magendruck, Krämpfen usw. Der Reboundeffekt führt dazu, dass eine Abhängigkeit entsteht. Aufgrund der zum Teil sehr starken Beschwerden durch die Absetzung entsteht oft ein sehr großer Leidensdruck. Auch wenn man von den PPI runterkommen will, schafft man es doch oft nicht und fängt früher oder später wieder an, sie zu nehmen. Bis man wieder zu einem gewissen Punkt kommt, an dem man die Nase voll von PPI hat, da die Einnahme auch oft Beschwerden verursacht. Und das ganze Spiel beginnt wieder von vorn… So entsteht ein Teufelskreis, aus dem man nur sehr schwer wieder herauskommt.
Wie kann die Absetzung von Säureblockern gelingen?
Nicht auf einen Schlag absetzen, sondern die Dosis nach und nach reduzieren (auch „Ausschleichen“ genannt). Dies kann man auf Zweierlei Arten tun:
1. Die Einnahme tagesweise aussetzen
Nimmt man z.B. 40 mg pro Tag (2 x 20 mg), fängt man zunächst damit an, nur noch 20 mg pro Tag zu nehmen (also einmal am Tag). Wenn das erfolgreich klappt und keine Probleme macht, geht man dazu über, nur noch alle zwei Tage 20 mg zu nehmen. Anschließend alle drei Tage, vier Tage, usw.
2. Die tägliche Einnahme reduzieren
Mittlerweile gibt es z.B. Omeprazol nicht nur mit einer Einzeldosis von 20 mg, sondern auch in kleineren Dosierungen (10 mg, 5 mg). Am besten gezielt in der Apotheke nachfragen. Auf diese Weise bekommt der Körper trotzdem den Wirkstoff, aber in sehr viel kleinerer Dosierung. Auch diese kann man dann nach und nach schrittweise reduzieren. Für beide Methoden braucht man sehr viel Ausdauer und auch Geduld. Und man muss damit rechnen, dass es nicht auf Anhieb klappt.
Ich bin „rückfällig“ geworden und habe wieder Säureblocker genommen!
Das macht nichts. Dann startet man eben noch einen Versuch. Irgendwann klappt’s bestimmt. Man darf sich nicht entmutigen lassen und sollte es immer wieder neu versuchen.
Was kann ich tun, um die Beschwerden während der Phase des Ausschleichens zu verhinden bzw. abzumildern?
Heilerde
am besten in Pulvervorm, weil dieses direkt im Magen wirkt.
Mandeln oder Haferflocken kauen
beides kleidet die Magenschleimhaut aus und schützt sie vor der Säure.
Milch
diese puffert die Säure ab.
Kartoffelsaft
Bitterstoffe
wie z.B. Schwedenbitter
Iberogast
Mehr Informationen findet man hier:
https://www.zentrum-der-gesundheit.de/saeureblocker-ia.html
Viel Erfolg und gutes Gelingen!
Autorin dieser Seite: R. Gess
Quelle: www.zentrum-der-gesundheit.de